Mit Lymphödem

selbstbestimmt leben

Ödeme - wenn sich Lymphflüssigkeit im Gewebe ansammelt

Es wird zwischen Lymphödemen und Lipödemen unterschieden.

Das Lymphgefäßsystem ist ein Transportsystem, das in unserem Körper zusätzlich zum Blutgefäßsystem besteht und in enger Nachbarschaft dazu verläuft. Es beginnt mit seinen Kapillaren in den Organen und nimmt dort die in Wasser gelösten Eiweiße, Fettsäuren, Stoffwechsel- oder Entzündungsprodukte zum Abtransport auf, wie die Müllabfuhr. Diese Stoffe werden als „lymphpflichtige Last“ oder kurz „Lymphe“ bezeichnet. Diese ist anders als Blut – farblos. Ist der Lymphabfluss gestört, staut sich Lymphe im Gewebe. Eiweiße und Gewebsflüssigkeit bleiben zwischen den Zellen liegen. Es kommt zur Schwellung des Gewebes, das sogenannte Lymphödem. Diese können angeboren sein (primäres Lymphödem) oder sich im Laufe des Lebens herausbilden (sekundäres Lymphödem). Letzteres entsteht z.B. nach Verletzungen oder operativen Eingriffen, manchmal sogar Jahre später. Auch bösartiger Tumore breiten sich über die Lymphgefäße aus und auch deren Behandlung, Lymphknotenentfernung als auch Bestrahlungstherapie, können zur Schädigung des Lymphgefäßsystems führen. Nicht selten sind auch Infektionen durch Pilze, Bakterien oder Viren die Ursache.

Ist der Körper nicht mehr in der Lage, solche Schäden auszugleichen, entstehen bleibende, einseitige Schwellungen an Arm oder Bein. Oft sind Fuß- / Handrücken betroffen. Das Lymphödem ist in der Regel schmerzfrei, schreitet aber im Lauf der Zeit voran. Am Anfang ist das Gewebe noch sehr weich und es können Dellen eingedrückt werden. Später kommt es zu einer langsamen Verhärtung.  Je nach Schweregrad kann es zu Hautinfektionen führen, die wiederum das Lymphgefäßsystem belasten. Je früher eine geeignete Behandlung begonnen wird, umso besser sind die Chancen, das Fortschreiten zu verhindern oder sogar den Zustand zu verbessern.  Es gibt auch Mischformen, wie z.B. das Lipo-Lymphödem als Folgeerkrankung des Lipödems oder auch Phlebo-Lymphödem infolge einer chronischen Venenerkrankung und auch eine zunehmende Zahl von Adipositas-Lymphödemen als Folge von Adipositas.

Basistherapie ist die komplexe physikalische Entstauungstherapie in 2 Phasen.

Phase 1: Entstauung durch manuelle Lymphdrainage und Kompressionsverbände. Der Therapeut regt damit den Abtransport der Gewebsflüssigkeit an. Über mehrere Wochen soll eine Verringerung des Umfangs erzielt werden.

Phase 2: Erhaltung: hier sollen die Erfolge aus der Entstauungsphase erhalten und das Gewebe weiter verbessert werden. Der Kompressionsverband kann nun gegen den medizinischen Kompressionsstrumpf getauscht werden. Dieser muss in der Regel flachgestrickt sein, was man an der Naht erkennt und wird speziell nach Ihren Körpermaßen anatomisch gestrickt.

Weitere wichtige Säulen in der Therapie sind die Hautpflege mit speziellen Produkten für die empfindliche und trockene Haut sowie Bewegung am besten mit Kompressionsstrumpf. Von zentraler Bedeutung ist der aufgeklärte Patient, der mit viel Motivation sich aktiv in die Behandlung einbringt.

Dazu leisten wir als Sanitätshaus und Lymphcare-Partner einen besonderen Beitrag. Fachkundiges, speziell geschultes Personal mit langjährigen Erfahrungen auf diesem Versorgungsgebiet steht für Ihre Therapiebegleitung zur Verfügung. Sichern Sie sich einen Beratungstermin unter 0341 / 870 57 70. Am Anfang steht die gründliche Anamnese, ggf. Abstimmungen mit Ihrem Arzt und Therapeuten und die korrekte Vermessung Ihrer Beine/Arme o. anderer Bereiche mit viel Fingerspitzengefühl. Wir kommen auch zu Ihnen nach Hause bzw. direkt in die Physiotherapie. Gemeinsam entwickeln wir den für Sie perfekt passenden Kompressionsstrumpf mit der Ausstattung, die für Ihre Situation und Alltag geeignet ist. Viele Farben, Muster, Funktions-  und Designelemente machen Ihre Alltagskompressionsausstattung zum Wohlfühl-Begleiter. Wir zeigen Ihnen Tipps und Tricks für das tägliche An- und Ausziehen. Mit den Kompressionsstrümpfen – ob Kniestrumpf, langer Strumpf, Strumpfhose, Radlerhose, Zehenkappe, Armversorgung oder spezielle Rumpfversorgungen – wird über die verordnete Kompressionsklasse das Gewebe mit Druck von außen unterstützt und somit der Rückfluss der Flüssigkeit samt ihrer Bestandteile in die Lymphgefäße und Venen ermöglicht. Eine spezielle, nach Maß gefertigte, flachgestrickte Strumpfqualität wirkt auch über Nacht, um Flüssigkeitsansammlungen entgegenzuwirken und sorgt für erholsamen Schlaf.

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Bild: www.medi.de